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Die Reise der Ungeduldigen: Eine kulinarische Odyssee

 Die Reise der Ungeduldigen: Eine kulinarische Odyssee. Es war einer dieser Tage, an denen das Abenteuer bereits beim Boarding beginnt. Wir - vier Männer mit einer Mischung aus Vorfreude und leichter Skepsis - starteten unsere Reise vom Baden-Badener Flughafen direkt nach Girona. Die Reise hatten wir, um genau zu sein, schon vor 11 Monaten geplant, als wir ein Tisch im wohl besten Restaurant der Welt reserviert hatten. Ein großes Fragezeichen schwebte über unseren Köpfen: Was würde uns erwarten? Die Vorstellung war simpel und doch so komplex: Ein Besuch im "El Celler de Can Roca" - zweimal zum besten Restaurant der Welt gekürt. Die Roca-Brüder waren nicht einfach Köche, sie waren Künstler, Alchemisten des Geschmacks. Unsere Ankunft in Girona war wie ein erster Blick in ein Märchenbuch. Die Stadt, alt und zeitlos, schien uns bereits zu flüstern: "Ihr seid hier, um etwas Besonderes zu erleben." Als wir abends das Restaurant betraten, war es, als würden wir eine un...

Warum sind einfache Kohlenhydrate problematisch?

 Warum sind einfache Kohlenhydrate problematisch?

Einfache Kohlenhydrate sind im Grunde genommen kurze Zuckermolekül-Ketten, die der Körper sehr schnell abbauen kann. Dies hat folgende Effekte:

  1. Schneller Blutzuckeranstieg: Wenn wir einfache Kohlenhydrate zu uns nehmen, wie z. B. in Süßigkeiten, Weißbrot oder Softdrinks, gelangen sie sehr schnell in den Blutkreislauf und lassen den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen.
  2. Insulinausschüttung: Um diesen hohen Blutzucker auszugleichen, schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin aus. Insulin hilft dem Körper, Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, damit diese den Zucker als Energiequelle nutzen können.
  3. Schneller Abfall des Blutzuckers: Nachdem der Zucker schnell ins Blut gelangt und durch Insulin wieder aus dem Blut entfernt wurde, fällt der Blutzuckerspiegel oft stark ab – manchmal sogar unter das Ausgangsniveau. Dieser schnelle Abfall führt dazu, dass wir uns schlapp und hungrig fühlen und Lust auf noch mehr Zucker haben.

Das Ergebnis? Ein Kreislauf aus ständigem Auf und Ab des Blutzuckers, was zu Heißhungerattacken und unnötiger Kalorienaufnahme führt.


Der Unterschied zwischen einfachen und komplexen Kohlenhydraten

Um das Konzept greifbarer zu machen, vergleichen wir einfache Kohlenhydrate mit komplexen Kohlenhydraten, die aus längeren Ketten von Zuckermolekülen bestehen.

  • Einfache Kohlenhydrate: Schnell verdaulich, führen zu raschen Blutzuckeranstiegen und -abfällen (z. B. Süßigkeiten, Weißbrot, Limonade).
  • Komplexe Kohlenhydrate: Langsam verdaulich, da die Ketten der Moleküle länger sind und der Körper sie in ihre Einzelteile zerlegen muss (z. B. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse). Der Blutzucker steigt dadurch langsamer und bleibt länger stabil.

Ein Beispiel: Ein Weißbrötchen und eine Schüssel Haferflocken haben möglicherweise die gleiche Menge an Kohlenhydraten, aber die Haferflocken sorgen durch die längere Verdauungszeit für einen stabileren Blutzuckerspiegel und sättigen länger.


Praktische Schritte zur Reduzierung einfacher Kohlenhydrate

Hier sind einige Ansätze, die dir helfen können, den Zucker und einfache Kohlenhydrate in deiner Ernährung zu reduzieren:

  1. Frühstück umstellen: Statt eines süßen Frühstücks mit Weißbrot oder Müsli kannst du auf komplexere Alternativen setzen, wie z. B. Haferflocken oder Vollkornbrot. Dies hilft, die „Zuckerachterbahn“ schon am Morgen zu vermeiden.

  2. Getränke prüfen: Limonaden, Fruchtsäfte oder gesüßter Kaffee können versteckte Zuckerfallen sein. Probiere stattdessen Wasser, ungesüßten Tee oder schwarzen Kaffee.

  3. Kohlenhydratquellen anpassen: Wähle Lebensmittel mit einem niedrigeren glykämischen Index (GI), d. h., Lebensmittel, die den Blutzucker langsamer ansteigen lassen. Gute Alternativen zu Weißbrot und weißem Reis sind Vollkornprodukte wie Quinoa, brauner Reis, Süßkartoffeln und Vollkornnudeln.

  4. Snacks überdenken: Häufig greifen wir bei Hunger schnell zu einem süßen Snack. Stattdessen kannst du Snacks wählen, die Ballaststoffe und Eiweiß enthalten, wie Nüsse, Joghurt oder Obst mit Quark.

  5. Etiketten lesen: Versteckter Zucker ist oft in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Begriffe wie „Maissirup“, „Glukosesirup“, „Fructose“ oder „Malzzucker“ deuten auf versteckten Zucker hin. Selbst in herzhaften Lebensmitteln wie Ketchup und Fertigsaucen steckt oft Zucker.

  6. Süßigkeiten reduzieren oder ersetzen: Wenn du ab und zu Lust auf Süßes hast, sind Alternativen wie dunkle Schokolade (mit hohem Kakaoanteil) oder Obst besser als klassische Süßigkeiten. Dunkle Schokolade hat weniger Zucker und sättigt schneller, weil sie intensiver schmeckt.


Die Rolle des Insulins verstehen

Eine wichtige Nebenwirkung von einfachen Kohlenhydraten ist, dass das Insulin die Fettverbrennung blockieren kann, solange es im Blut vorhanden ist. Mit anderen Worten: Wenn der Insulinspiegel ständig hoch ist, fällt es dem Körper schwer, auf Fettreserven zuzugreifen. Durch eine Reduktion von Zucker und einfachen Kohlenhydraten senkst du den Insulinspiegel über den Tag und gibst dem Körper mehr Gelegenheit, auf die Fettreserven zuzugreifen.


Mehr Stabilität für den Blutzucker

Die Umstellung auf komplexe Kohlenhydrate und die Reduktion von Zucker führen zu einer stabileren Energiezufuhr und einem konstanten Sättigungsgefühl. Die Energie kommt langsamer und gleichmäßiger an, wodurch du über den Tag verteilt weniger Heißhunger verspürst und nicht ständig nach Nachschub suchst.

Kommentare

  1. Hallo Mario,
    wie cool, was Du alles an Infos zusammenträgst! Danke dafür.
    Gerade das Thema "Zutaten lesen" oder einfache Kohlenhydrate sind echt wichtig. Ich war gerade wieder in den USA und sehe dort, wie noch mehr Dicke als hier unterwegs sind - oft mit wahrscheinlich Fettleber, Diabetes, Stoffwechselstörungen, nicht mehr in der Lage, selbst zu gehen, damit wird das immer schwieriger. Seit den 1980ern und der Vollwertbewegung hierzulande achte ich drauf und rate jedem, sich nicht täglich von Kuchen zu ernähren... Ab und zu okay, aber eigentlich so selten wie möglich, wenn man seinen Körper nicht schädigen möchte.
    Hast Du Dich mal mit dem Thema HFCS beschäftigt? Das finde ich hammerhart. Hatte zweimal auf dem Blog was dazu geschrieben und immer mal wieder auf Social Media. Wichtig, dass das bekannter wird.
    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Hallo Barbara, vielen vielen Dank für deinen Kommentar.
      Mit HFCS wollte ich mich eigentlich schon lange beschäftigen. Geplant war Dezember oder Januar. Mal sehen... und für den Fall, dass du einen Gastbeitrag hier schreiben möchtest... einfach melden :-)
      Kulinarische Grüße aus Karlsruhe
      Mario

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